Welt-AIDS-Tag: Ausstellung im Landratsamt eröffnet
Anlässlich des morgigen Welt-AIDS-Tages am 1.12.2022 wurde im Hofer Landratsamt dieser Tage die Ausstellung „Der lange Weg“ eröffnet und zudem in einem Fachvortrag über HIV und AIDS informiert. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Dezember im 1. und 2. Obergeschoss des Landratsamts zu sehen.
Die Ausstellung wird vom Gesundheitsamt Hof präsentiert und zeigt die psychosozialen Folgen einer HIV-Infektion. Sie gibt Einblick in Sorgen und Nöte HIV-positiver Menschen, will Brücken bauen und zum Nachdenken anregen. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Gedanken an den eigenen Schutz vor einer HIV-Infektion zu stärken.
Die Begriffe HIV und AIDS sind in der Bevölkerung heute fast jedem bekannt. Befragungen in der Bevölkerung zeigen einen hohen Wissensstand über Infektionsrisiken und Schutzmöglichkeiten. Doch nur wenige Menschen wissen, wie HIV-Positive leben. Betroffene erfahren immer wieder Berührungsängste und im schlimmsten Fall Ablehnung.
Landrat Dr. Oliver Bär eröffnete die Ausstellung. Er schilderte, wie die Immunschwächeerkrankung mit Beginn der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts ins Bewusstsein der Bevölkerung rückte. Wie es zur Ausgrenzung Betroffener kam und stetige Aufklärungs- und Präventivarbeit zu einer Normalisierung der Krankheit in der Bevölkerung führte.
Organisatorin Tanja Hering vom Gesundheitsamt Hof erklärte, dass heute die Infektionskrankheit sehr gut behandelbar und ein Leben mit der Erkrankung in vielen Bereichen gut gestaltbar sei. Nichtsdestotrotz führe die chronische und unheilbare Immunschwäche zu einer dauerhaften und großen psychischen Belastung bei den betroffenen Menschen. „Das Virus lässt sich heute leichter besiegen als das Stigma im Kopf“, so Tanja Hering. Daher sei es wichtig, Menschen für Menschen zu sensibilisieren und ein Füreinander zu fördern, und auch andererseits Ängste zu nehmen und über den Umgang miteinander aufzuklären.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung stellte Martina Höll von der AIDS-Beratungsstelle Bayreuth ihre Beratungs-, Betreuungs- und Aufklärungsarbeit in einem Vortrag im Hofer Landratsamt dar. Aktuell seien 38,4 Millionen Menschen weltweit betroffen, 91.400 davon in Deutschland. Auch vermute man eine hohe Dunkelziffer von Betroffenen, die über ihre Infektion noch nicht Bescheid wüssten. Neben Testmöglichkeiten, auch von anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis B und Syphilis, werde im Einzugsgebiet Oberfranken auch Prävention an Schulen angeboten sowie Unterstützung für Menschen, die ihr Leben mit HIV führen. „HIV ist nicht ursächlich heilbar, aber behandelbar“, so Höll.