12. Juli 2018

„Demenzpartner“ – Schulung

Weiter ging es bei der Sparkasse Hochfranken mit der Demenzpartner Schulung, die die Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof mit den Kooperationspartnern der Diakonie Hochfranken und der Alzheimergesellschaft, Regionalgruppe Hof-Wunsiedel in der Region durchführt. Nach einer Schulung von Kollegen der Geschäftsstelle in Naila waren es nun acht Mitarbeiter der Geschäftsstelle Rehau der Sparkasse Hochfranken, die sich nach den Grundlagen der Initiative der Deutschen Alzheimergesellschaft „DemenzPartner“, an der deutschlandweit bislang ca. 30.000 Menschen teilgenommen haben, schulen ließen.

Nach einführenden Worten von Raimond Gräf, zuständig für Personalsteuerung und –entwicklung bei der Sparkasse Hochfranken, stimmten Stefanie Pohlner vom Bildungszentrum Diakonie Hochfranken und Alexandra Pape von der Gerontopsychiatrische Beratungsstelle Diakonie Hochfranken die Teilnehmer ein: „Ich will euch mitnehmen auf meine Reise durch die Demenz und erzählen, wie mein Lebenspuzzle Teilchen für Teilchen verschwunden ist. Bevor alles begann konnte ich auf ein erfülltes Leben blicken. Es begann ganz schleichend. Immer häufiger kam es vor, dass ich Gegenstände nicht mehr fand, dass ich immer öfter nicht mehr wusste, was ich am Morgen getan hatte. Doch ich schaffte es gut, dies zu überspielen. Mein Mann wurde aufmerksam, als es immer häufiger vorkam, dass ich Geräte im Haushalt nicht bedienen konnte.

Ich verpasste Termine. Nach und nach konnte ich auch mit ganz alltäglichen Gegenständen wie Haarbürste oder Besteck nichts anfangen. Jetzt waren es mein Mann oder meine Kinder, die mich versorgten. Immer mehr Erinnerungen aus meinem Leben verschwanden. Alles was ich einmal war, war fort. Besonders heimtückisch fand ich an diesem Weg, dass ich nie wusste, welches Teilchen als nächstes fehlen würde.“ So konfrontierten die Referentinnen die Teilnehmer mit dem Krankheitsbild, ihren Hauptmerkmalen wie Konzentrations-, Gedächtnis- und Orientierungsstörungen oder auch mit der Veränderung von Verhalten und Persönlichkeit.

Hans-Dieter Mückschel von der Alzheimergesellschaft Regionalgruppe Hof-Wunsiedel sprach über verschiedene konkrete Verhaltensmöglichkeiten am Schalter, wenn zum Bespiel ein Kunde zum wiederholten Male seine Rente abheben möchte. Eine gute Lösung hatte hier eine Teilnehmerin parat, die diesen Fall aus der Praxis kannte. Sie kläre immer mit der bevollmächtigten Tochter ab, die Rente in kleinen Raten auszuzahlen, um die demente Frau zufrieden zu stellen. Das Verhalten hat aus Sicht des Dementen immer einen Grund. „Versuchen Sie, dies zu verstehen. Zeigen Sie Verständnis. Seien Sie einfühlsam. Gewinnen Sie Vertrauen. Bleiben Sie ruhig. Ziehen Sie sich, wenn möglich, in ein separates Büro zurück. Der Königsweg dabei ist immer der Humor“, bestärkte Mückschel die Bankangestellten.

Den anschließenden Part der Schulung übernahm Rechtanwalt Hergen von Varel aus Hof. „Merken Sie Gedächtnislücken, Aufmerksamkeitsdefizite, wird die Sprache langsamer und verwaschener, die Schrift undeutlicher, dann suchen Sie das Gespräch mit den Angehörigen“, so der Rechtsanwalt. Er legte den Teilnehmern nahe, auf das Thema „Vorsorgevollmacht“ in Zeiten der Geschäftsfähigkeit hinzuweisen. Wichtig sei, sich bei einer vorliegenden Betreuung bei jedem einzelnen Rechtgeschäft den Ausweis im Original zeigen zu lassen.

Ute Hopperdietzel dankte im Namen der Gesundheitsregion plus Stadt und Landkreis Hof allen Teilnehmern und übereichte zum Abschluss Broschüren zum Thema sowie Postkarten mit der Aufschrift „Ich bin Demenzpartner“, denn so dürfen sich die Teilnehmer jetzt nennen.

Das Bild zeigt sieben der acht Teilnehmer zusammen mit Hans-Dieter Mückschel, Alzheimergesellschaft Regionalgruppe Hof-Wunsiedel (ganz links) und Alexandra Pape, Gerontopsychiatrische Beratungsstelle Diakonie Hochfranken (4.v.r), Stefanie Pohlner, Bildungszentrum Diakonie Hochfranken (3.v.r), Hergen von Varel, Rechtsanwalt aus Hof (2.v.r) und Ute Hopperdietzel von der Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof.

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12. Juli 2018