Feierliche Verleihung Kunstpreis des Landkreises Hof
Der Landkreis Hof verleiht seit 1999 zur Auszeichnung von Einzelpersonen oder Personengruppen, die auf den Gebieten der bildenden oder darstellenden Kunst, der Musik oder der Literatur besonders anerkennenswerte Leistungen erbracht haben, regelmäßig einen Kunstpreis.
Die feierliche Verleihung der diesjährigen Haupt-, Förder- und Sonderpreise fand nun in Helmbrechts statt. Heinz König (Kulturwelten Helmbrechts) erhielt den Hauptpreis (dotiert mit 2.500 Euro), der bildende Künstler Jakob Reiff den Förderpreis (dotiert mit 750 Euro) und die bildende Künstlerin Nadine Scherer einen Sonderpreis (dotiert mit 1000 Euro).
„Heinz König ist der Initiator, Kopf und dauernde Motor der Helmbrechtser Kulturwelten. Die Helmbrechtser Kulturwelten sind in ihrer Art wohl einzigartig weit und breit in der Republik. Dieses Kulturfestival initiiert zu haben und dauerhaft zu betreiben, das ist eine Leistung, die für den Landkreis Hof und für das gesamte Hofer Land wirkt, Menschen in der Region begeistert und weit darüber hinausanzieht – und damit auch auf die Attraktivität unserer Region einzahlt“, erklärt Landrat Dr. Bär zum diesjährigen Hauptpreisträger Heinz König.
Der Landrat betonte in seiner Laudatio: „Die Bescheidenheit von Heinz König ist eine herausragende Tugend. Nach über 700 Veranstaltungen geht es ihm nicht um ihn, aber es geht nicht ohne ihn. Er schafft einen wesentlichen kulturellen Beitrag für das Hofer Land und darüber hinaus. Eine wahre Lebensleistung.“
Bisherige Preisträger sind Udo Rödel aus Münchberg, die Gruppe Dreyschlag aus Regnitzlosau, Otto Knopf aus Helmbrechts, Gert Böhm aus Rehau, Reinhard Feldrapp aus Naila, Eberhard Schmidt aus Joditz und Eugen Gomringer aus Rehau. Den Förderpreis konnten bisher entgegennehmen: Selda Marlin Soganci aus Naila, das Percussion-Ensemble der Musikschule der Hofer Symphoniker, Nadine Lehner aus Schwarzenbach an der Saale, Sebastian Lang aus Helmbrechts, Tobias Ott aus Hof, Sophie Innmann aus Hof, Matthias Strößner aus Schwarzenbach an der Saale und Adam Gräbner aus Münchberg. Ein Sonderpreis wurde bisher an Dr. h.c. Wolfgang Schreiner aus Bad Steben für sein Lebenswerk ausgegeben.
Zu den diesjährigen Ausgezeichneten (Begründung der Jury):
Der Jury gehörten an: Swanti Bräsecke-Bartsch (Schwarzenbach an der Saale), Reinhard Feldrapp (Naila), Harry Kurz (Selbitz), Christopher von Mammen (Leiter Musikschule VHS Hofer Land), Udo Rödel (Münchberg), Stefanie Barbara Schreiner (Bad Steben) und Landrat Dr. Bär (Vorsitzender).
Das Gremium hat nach intensiven Diskussionen aus den insgesamt 34 Vorschlägen mehrheitlich für den Hauptpreis Herrn Heinz König (Kulturwelten Helmbrechts) und für den Förderpreis Jakob Reiff (Erlangen) ausgewählt und die Entscheidung wie folgt begründet:
Heinz König gilt als der Vater der Helmbrechtser Kulturwelten. Aus dem Grundgedanken im Jahr 2008 heraus, das Textilmuseum Helmbrechts mit Leben zu erfüllen, entwickelte sich eine absolute Erfolgsgeschichte. Durch das enorme persönliche Engagement von Herrn König auch außerhalb seiner Tätigkeit im Rathaus sind die Helmbrechtser Kulturwelten inzwischen zu einer angesehenen Einrichtung mit überregionaler Bedeutung und hoher Qualität geworden, die sie einzigartig in Deutschland erscheinen lassen. Die Veranstaltungen zeigen ein hohes Maß an Kreativität und schaffen ein Klima, das den Menschen die Kunst näherbringt.
Jakob Reiff ist ein junger Student der Psychologie. Er ist in Münchberg geboren, 21 Jahre alt, wohnt derzeit in Erlangen und ist sehr aktiv im Bereich der bildenden Kunst. Seit über 12 Jahren nimmt er an zahlreichen Workshops und Projekten der Jungen Kunstschule des Landkreises Hof teil und ist ein stabilisierendes Element in vielen Arbeitsgruppen. Als erfahrener Künstler der jungen Szene wird er demnächst als Dozent in Sachen Drucktechnik/ Hochdruck das Team der Jungen Kunstschule verstärken und dadurch die Zukunft dieser Einrichtung sichern. Die Ausdauer, den Weg durch die Vielfalt des „Bildnerischen Schaffens“ zu gehen, soll Motivation für junge Menschen sein.
Aufgrund ihrer besonders anerkennenswerten Leistung schlug die Jury außerdem vor, der jungen Nachwuchskünstlerin Nadine Scherer einen Sonderpreis zu übergeben. Sie ist 36 Jahre alt, in Marienweiher aufgewachsen und hat nach ihrem Studium in Trier, London und Mainz ihren Abschluss als Master of Arts. Sie lebt derzeit in Berlin und ist dort als freie Künstlerin und Grafikdesignerin tätig. Sie ist eine Künstlerin, die zu rebellischer Grundhaltung neigt. Sie zielt durch gleichermaßen liebevolle wie einfallsreiche Detailarbeit auf Spaß und Freude ab, ohne dabei die Probleme der Welt aus den Augen zu verlieren. Ihre künstlerische Laufbahn nahm unter Leitung von Udo Rödel in Münchberg ihren Anfang. Sie ist trotz ihres Studiums der Region weiter verbunden. So stellte sie z. B. im Münchberger Bürgerzentrum im Rahmen einer Ausstellung ihre Abschlussarbeit aus. Durch ihre Freundschaft zu der Leiterin des Erika-Fuchs-Hauses, Dr. Joanna Straczowski, entstand das Projekt „Schwarzenbach träumt“. Daraufhin kam es zu einer Ausstellung in der Kunstgalerie Schwarzenbach an der Saale im Januar 2023.