Tschechisch-Bayerische Delegation informiert sich über das Projekt Smart City im Landkreis Hof
Eine Tschechisch-Bayerische Delegation war jetzt unter dem Titel „Smart Regions-Technologien“ zu Gast im Landratsamt Hof, um sich über das Modellprojekt Smart City und dessen Arbeit zu informieren. Die rund 50-köpfige Gruppe aus Unternehmern, Vertretern tschechischer Ministerien und Kommunen sowie Verbänden und Wissenschaft tauschte sich dabei mit den Projektbeteiligten des Landkreises zu innovativen Lösungen in den Bereichen der Mobilität und Dateninfrastruktur aus.
Programmleiter Hermann Seiferth und Netzwerkkoordinator Paul-Bernhard Wagner betonten in ihrer Vorstellung der Projektarbeit die Besonderheit des Landkreises, Smart City- Anwendungen für und mit 27 Städten und Gemeinden im ländlichen Raum zu entwickeln. „Bei uns sind ganz andere Anwendungen relevant als in den klassisch urbanen Räumen“, erklärt Seiferth. Statt Hitzeinseln und Parkleitsystemen gehe es hier um Waldmonitoring oder Anwendungen für die Landwirtschaft, ebenso um die Schaffung zukunftsfähiger Mobilität, wie etwa durch den Hofer Landbus oder das Forschungsprojekt Shuttle-Modellregion Oberfranken.
Auf besonderes Interesse stieß die Vorstellung der Urbanen Datenplattform sowie des Digitalen Zwillings. „Die Art und Weise der ganzheitlichen Entwicklung einer Urbanen Datenplattform und des Digitalen Zwillings für 27 Städte und Gemeinden inklusive des Landkreises ist in dieser Art beispielgebend in Deutschland“, betont Paul-Bernhard Wagner. Ziel sei der Aufbau eines gemeinsamen Datenraums. Dabei gehe es um Dateneffizienz und darum, Ressourcen zu schonen.
Auch die Projekte aus dem IoT-Bereich stießen auf große Resonanz, insbesondere das Pilotprojekt zur Hochwasserfrüherkennung oder die Ausstattung der Löschwassertanks mit Pegelsensoren. Dabei können die Feuerwehren im Einsatzfall in Echtzeit verfolgen, wie lange das Löschwasser im Entnahmefall noch ausreicht und können so ihre Einsätze entsprechend planen.
Professor Göbel von der Hochschule Hof stellte ein Modell vor, mit dessen Hilfe der intermodale Verkehr im Digitalen Zwilling dargestellt und optimiert werden kann. Damit kann untersucht werden, welche Maßnahmen notwendig sind, um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel für Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu machen.
Landrat Dr. Oliver Bär betonte in seinem Grußwort den Wert des gegenseitigen Austauschs und der gemeinschaftlichen Erarbeitung neuer Innovationen. „Mit dem Modellprojekt Smart City erarbeiten wir konkrete Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger und schaffen gleichzeitig die digitale Infrastruktur der Zukunft“, so Landrat Dr. Oliver Bär. Er freue sich, dass dies auch bei unseren tschechischen Nachbarn auf so großes Interesse stoße.
Veranstaltet wurde die Delegationsreise vom Tschechischen Generalkonsulat in München, der Themenplattform Smart Cities and Regions von Bayern Innovativ und dem Verein „Digitalraum Main-Donau-Moldau e.V.“.