23. Januar 2025

Symposium „Zukunft unserer Waldregion“ im Grünen Zentrum in Münchberg

Um die Zukunft unseres Waldes ging es dieser Tage bei einem ersten großen Symposium im Grünen Zentrum in Münchberg, zu dem die Landkreise Hof und Wunsiedel i.F. eingeladen hatten.

Die Situation des Waldes beschäftigt uns auf vielfältige Weise. In den letzten Jahren haben gerade auch in unserer Region große Waldflächen u. a. unter Borkenkäferbefall und Trockenheit gelitten. Viele Institutionen und Akteure beschäftigen sich mit der Aufarbeitung der Schadflächen und der Frage der zukunftsfähigen Wiederbewaldung in unserer Region.

Daher ist es den Landkreisen Hof und Wunsiedel ein Anliegen, gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg (AELF) und den zentralen Beteiligten des Umbauprozesses gemeinsame Strategien für die Zukunft des Waldes zu erarbeiten und dazu ein möglichst effizientes Netzwerk zu schaffen.

Das Symposium „Zukunft unserer Waldregion“ brachte nun erstmals die verschiedensten Akteure, die an der Zukunft des Waldes mitarbeiten, zu einem intensiven und zielführenden Austausch zusammen. Organisiert wurde es von Mario Wohlfahrt, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises Hof, und Robert Geiser, Abteilungsleiter am AELF. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt – mit dabei Vertreter der Waldbesitzer und der Jägerschaft, Forstunternehmer, Naturschutzverbände, Verwaltung, Naturparke und Tourismusverbände.

 

 

„Unser Wald dient zum einen der Forstwirtschaft und der Wertschöpfung, zum anderen der Erholung, der Lebensqualität und dem Tourismus. Er trägt zum Artenschutz und zum Lärmschutz bei und sichert als Speicher auch unsere Trinkwasserversorgung“, betonte Landrat Dr. Oliver Bär in seiner Begrüßung die Bedeutung des Waldes für die Region. Die Frage sei, wie unser Wald in 30 oder 60 Jahren aussehe, ob wir etwas tun müssen und was wir tun können. Dazu haben sich bereits unterschiedliche Institutionen auf den Weg gemacht und jeweils Teilbereiche eruiert. „Viele unterschiedliche Aspekte, Menschen, Institutionen sind daran beteiligt. Was mich umtreibt: Ob wir zukünftig stärker gemeinsam Dinge eruieren und Konzepte erarbeiten, von denen viele sagen: Das ist unser Weg. Vielleicht ist es nicht möglich, für so viele Akteure eine gemeinsame Strategie zu finden, aber wir wollen es heute versuchen und diskutieren.“

Landrat Peter Berek ergänzte: „Unser Wald ist schon immer Kulturwald. Er hat sich schon immer entwickelt und wird das auch in Zukunft tun. Die Frage ist jetzt: Wie schnell entwickelt sich der Wald? Und wie schnell können wir reagieren?“ Er zeigte sich optimistisch, dass durch die gemeinsame Anstrengung zukunftsfähige Ergebnisse für den Wald erzielt werden können, und dankte seinem Landratskollegen für die Initiative.

Dr. Michael Schmidt, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg, zeigte sich beeindruckt vom integrativen Ansatz des Symposiums, das sein Amt gerne tatkräftig unterstütze: „Als ich dem Staatministerium von diesem Vorhaben berichtete, einer großen Diskussionsrunde zum Thema Wald als gemeinsame Initiative von Landräten, hießt es: ‚So etwas gab es noch nie!‘ Und tatsächlich ist heute alles hier versammelt, was Rang und Namen hat, alle wichtigen Akteure zum Thema Wald.“

AELF-Abteilungsleiter Robert Geiser gab einen Überblick über die aktuelle Situation und Herausforderungen, bevor schließlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgeteilt in vier gemischte, interdisziplinäre Arbeitsgruppen angeregt diskutierten. Zu den Themen Infrastruktur und Walderschließung, Jagd, multifunktionaler Wald(um)bau und Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation wurden zwei Stunden lang intensiv Sichtweisen, Erfahrungen und Lösungsansätze ausgetauscht. Die wesentlichen Handlungsempfehlungen wurden im Anschluss schriftlich festgehalten und werden derzeit ausgewertet.

Es wurde deutlich: In vielen unterschiedlichen Bereichen, die für einen zukunftsfähigen Waldumbau relevant sind, gibt es Möglichkeiten, etwas zu tun, und es wird bereits engagiert gearbeitet. Dass sich die Akteure noch stärker vernetzen, Synergien schaffen und gemeinsam agieren, ist sinnvoll.

Am Ende des Tages fiel das Fazit von Initiator Landrat Dr. Bär positiv aus: „Es ist ein erster sehr, sehr guter Schritt. Mir ist klar, dass wir ganz viele Räder drehen können, damit wir den Wald – und damit unsere Heimat und Lebensqualität in unserer Heimat – auch für die zukünftigen Generationen so gestalten können, wie wir uns dies wünschen. Es freut mich, dass aus den unterschiedlichsten Organisationen, auch aus unterschiedlichsten Interessensgebieten heraus alle an diesem ersten Symposium und den Workshops mitgearbeitet haben, um Schritte zu definieren, die wir jetzt gemeinsam weitergehen wollen. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg.“

 

 

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23. Januar 2025