Smart Cities: Kommunen entwickeln Digitalisierungsideen
Im Rahmen seines Smart-Cities-Projektes „hoferLand.digital“ hat der Landkreis Hof die Chance, ein digitaler Vorreiter für den ländlichen Raum zu sein und gemeinsam mit seinen 27 Kommunen innovative Lösungen mit Mehrwert zu entwickeln und zu erproben.
Nun hatte „hoferLand.digital“ Vertreterinnen und Vertreter aller Kommunen zu einem so genannten Daten-Workshop eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es zum einem, die vor Ort vorhandenen Bedarfe für digitale Anwendungen und Optimierungslösungen zu erfassen sowie sie für das Thema „Smart City“ im Allgemeinen zu sensibilisieren. Zum anderen galt es, zu eruieren, welche nutzbaren Daten in den Kommunen bereits vorliegen und sinnvoll erschlossen und genutzt werden können.
„Der Landkreis Hof hat sich stellvertretend für seine 27 Kommunen um dieses Projekt beworben. Das, was wir bei Smart City machen, machen wir für Sie“, so Landrat Dr. Oliver Bär. Er betonte, dass bei allen denkbaren Anwendungen, die im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes entwickelt werden, immer der Mehrwert und Nutzen für die Bevölkerung und die Kommunen im Vordergrund stehe. Entsprechend seien die Kommunen eingeladen, sich aktiv einzubringen. Es gehe um die Frage: „Welche Maßnahmen sind so hilfreich, dass sie auch nach dem Förderzeitraum weitergeführt werden sollen?“ Im Rahmen des Projektes dürften dazu ergebnisoffen und ohne Angst vor dem Scheitern neue Anwendungen entwickelt, erprobt und gegebenenfalls auch wieder verworfen werden.
„Wir wollen nicht digitalisieren, nur weil Digitalisierung möglich ist“, ergänzte Wolfgang Weiß, Geschäftsführer des Dienstleisters ZDE aus Baden-Württemberg zusammen, der den Workshop durchführte. „Was bringt einen echten Mehrwert? Wo können Aufgaben optimiert werden? Wo haben Sie vor Ort einen Aufwand, bei dem Digitalisierung helfen kann?“ ZDE berät deutschlandweit Kommunen zu Digitalisierung und Smart-City-Projekten. Anhand praxisnaher Beispiele für Maßnahmen, die sich andernorts bereits in der Umsetzung bzw. Erprobung befinden, zeigten die Experten, welche neuen Möglichkeiten sich durch die sinnvolle Nutzung und Verknüpfung von Daten ergeben. Durch die Kombination vorn Bodenfeuchte- und Baumsensoren mit Wetterdaten könne entschieden werden, ob der Bauhof zum Gießen ausrücken muss.
In den anschließenden Arbeitsgruppen kam es so zu einem regen Austausch von konkreten Problemstellungen und Ideen. Besonderen Anklang fand etwa die Möglichkeit der Effizienzsteigerung beim Winterdienst durch den Einsatz von Frost- bzw. Schneefallsensorik. Oder: Ein Daten-Dashboard könnte der Bevölkerung in Echtzeit auf einen Blick hilfreiche Daten zeigen, etwa die Temperatur aller Badeseen einer Region. Im Laufe der gegenwärtigen Umsetzungsphase von „Smart Cities“ wird es immer wieder Gelegenheit für die Kommunen geben, Ideen zu liefern und sich in die Entwicklung von Teilprojekten einzubringen.