22. Oktober 2021

Senioren- und Behindertenbeauftragte des Landkreises tagten nach langer Pause

Die Senioren- und Behindertenbeauftragten des Landkreises Hof konnten sich zum ersten Mal seit langem wieder in Präsenz treffen.

In seiner Begrüßung bestärkte Landrat Dr. Oliver Bär die wertvolle Arbeit der Senioren- und Behindertenbeauftragten, die nun wieder aktiver, durch Corona ausgebremst, starten könne.    Ihm sei es auch wichtig, dass das Thema Demenz immer stärker in den Kommunen Einfluss finde und die ehrenamtlichen Akteure zum demenzsensiblen Umgang mit den Betroffenen in allen Lebensbereichen geschult werden.

Anschließend informierte Alexandra Puchta über ihre Aufgaben im „Netzwerk Pflege Stadt und Landkreis Hof“, welches die verschiedensten Akteure aus dem Bereich der Pflege im Hofer Land miteinander in Kontakt bringt.

Ute Hopperdietzel berichtete über bisher umgesetzte Maßnahmen des Projektes „Leben mit Demenz in der Kommune“, einem Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Alzheimergesellschaft Landesverband Bayern e.V. Selbsthilfe Demenz, der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken, der Barmer und der Seniorenkoordinatorin des Landkreises. Zum Beispiel fanden Demenz Partner Schulungen sowie Angehörigen- und Helferkreisschulungen großen Zuspruch. Der Demenzwegweiser Hofer Land wurde neu aufgelegt. In Planung ist der Ausbau eines Demenznetzwerkes, um die gesellschaftliche Teilhabe von betroffenen Menschen voranzubringen.

Gemeinsam mit den Senioren- und Behindertenbeauftragten wurde über ihre Aufgaben im Bereich Demenz diskutiert. Sie sollen die erste Kontaktstelle für Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen werden. Sie können an professionelle Dienstleister lotsen, Informationsmaterial vermitteln und Veranstaltungen organisieren. Im Rahmen der Sitzung wurden sie über Entlastungsangebote der Region geschult, um Wissen weitergeben zu können. Großes Interesse bestand vor allem am Thema der ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen, welche das Ministerium für Gesundheit und Pflege seit 1.1.2021 in Bayern etablierte. Menschen können auf ehrenamtlicher Basis Pflegebedürftige ab Pflegegrad I im Alltag unterstützen oder hauswirtschaftliche Dienste anbieten. Voraussetzung ist eine Registrierung und Schulung bei der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken, die dazu Beratung anbietet.

Frau Hopperdietzel erarbeitete mit der Gruppe Möglichkeiten einer angepassten Kommunikation mit Menschen mit Demenz, damit die Seniorenbeauftragten mit betroffenen Bürgern ihrer Kommune gut umgehen können und andere ermutigen, Erkrankte weiterhin zum Beispiel in das Vereinsleben zu integrieren.

Des Weiteren war die Wohnberatung Thema des Austausches. Die Wohnberaterin des Landkreises Hof, Tina Bauer, stellte anschaulich dar, welche „Stolperfallen“ in vielen Haushalten zu finden sind, um die Seniorenbeauftragten auch hier zu sensibilisieren. Auch pfiffige Alltagshelfer, wie zum Beispiel ein Hilfsmittel, mit dem leichter ein Hemd zugeknöpft werden kann, stellte sie vor und zeigte weitere Erleichterungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Rahmen einer kleinen Ausstellung.

Beim Thema „kommunale Seniorenvertreter“ berichtete Lisa-Maria Moritz, die für die Seniorenkoordination des Landkreis Hof zuständig ist, von den Aufgaben und Handlungsfeldern der solchen. Beispiele als Ideengeber für neu eingesetzte Seniorenbeauftragte waren die gerade erfolgte Gründung eines Seniorenbeirats in Münchberg sowie das Netzwerk RE-AKTIV der Kommunen Regnitzlosau und Rehau.

Das Team des Landkreises steht den Senioren- und Behindertenbeauftragten als Ansprechpersonen für kommende Aufgaben zur Verfügung. Gemeinsam wird ein einheitlicher Auftritt für die kommunalen Homepages erarbeitet, um die Arbeit der Beauftragten transparenter zu gestalten. Die Mitarbeiterinnen der Kreisentwicklung unterstützen bei Veranstaltungen und bieten Vorträge z.B. zu Wohnberatung, zu Entlastungsmöglichkeiten oder zu Demenz an. Dazu kann der Demenzkoffer und Demenzparcours entliehen werden, um sich in die Welt eines Erkrankten besser einfühlen zu können. Das Team unterstützt die Beauftragten bei der Umsetzung neuer Ideen und hilft besonders den neu Eingesetzten bei der Etablierung.

Bild (v.l.): Lisa-Maria Moritz (Integriertes Gesamtkonzept für Senioren und Inklusion), Ute Hopperdietzel (Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken), Landrat Dr. Oliver Bär, Alexandra Puchta (Netzwerk Pflege Stadt/Landkreis Hof), Tina Bauer (Wohnberatung Landkreis Hof)

 

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22. Oktober 2021