6. April 2018
Naturschutz in Oberfranken
Managementpläne für die NATURA 2000-Gebiete im Saale- und Selbitztal fertiggestellt
Die Managementpläne für die Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete "Saaletal von Joditz bis Blankenstein und NSG Tannbach bei Mödlareuth" und "Selbitz, Muschwitz und Höllental" liegen nun vor: Dr. Herbert Rebhan, Leiter des Sachgebiets Naturschutz an der Regierung von Oberfranken, hat die Managementpläne für die beiden NATURA 2000-Gebiete an die Landräte Dr. Oliver Bär und Klaus Löffler, die beteiligten Städte Münchberg, Helmbrechts, Schauenstein, Selbitz, Naila und Lichtenberg sowie die Märkte bzw. Gemeinden Bad Steben, Nordhalben, Issigau, Berg, Köditz und Töpen überreicht. Auch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Münchberg und Kulmbach, das AELF Bamberg – Abteilung Forsten, das Wasserwirtschaftsamt Hof, die Bayerischen Staatsforsten – Forstbetrieb Nordhalben und die Fischereifachberatung des Bezirks Oberfranken erhielten jeweils einen Plan.
Bei den Kommunen und Landratsämtern sowie bei den zuständigen ÄELF besteht für Interessierte ab sofort die Möglichkeit zur Einsichtnahme.
Der Managementplan leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von NATURA 2000. In den Plänen sind Maßnahmen dargestellt, die notwendig sind, um die beiden Gebiete als europäisches Naturerbe in ihrem guten Zustand zu erhalten. Hierzu gehören z.B. die angepasste Bewirtschaftung der blütenreichen Mähwiesen sowie die Förderung naturnaher Gewässer und Auwälder. Eine Besonderheit stellt das Vorkommen des Fischotters im Umfeld der Selbitz dar. Störungsarme Räume, wie sie im Höllental oder am Grünen Band, dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, zu finden sind, kommen in der genutzten Kulturlandschaft heute kaum mehr vor.
Das 434 Hektar große NATURA 2000-Gebiet "Selbitz, Muschwitz und Höllental" erstreckt sich entlang der Selbitz von Helmbrechts im Süden durch das Höllental bis nach Lichtenberg im Norden. Die Fränkische und die Thüringische Muschwitz schließen dabei entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze westlich an.
In direkter östlicher Nachbarschaft befindet sich das 323 Hektar große Schutzgebiet "Saaletal von Joditz bis Blankenstein und NSG Tannbach bei Mödlareuth". Es erstreckt sich auf einer Länge von etwa 20 Kilometern und umfasst die Talräume der Saale und des Tannbachs mit seinen vielfältigen Fließgewässern, Ufergehölzen, Frischwiesen und Hangwäldern mit Silikatfelsen.
Eine Hauptaufgabe besteht daher darin, in Kooperation mit den Landwirten vor Ort die blütenreichen Wiesen zu erhalten. Bei der Umsetzung werden insbesondere Fördermittel aus dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm und dem Kulturlandschaftsprogramm eingesetzt.
Die beiden Managementpläne wurden im Auftrag der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberfranken zusammen mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landratsämter Hof und Kronach, den ÄELF, dem Wasserwirtschaftsamt Hof sowie der Fischereifachberatung erarbeitet. Bei mehreren Öffentlichkeitsterminen brachten sich Grundeigentümer, Bewirtschafter, Kommunen, Behörden und Verbände in die Planung ein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.reg-ofr.de/natura2000.
Für Rückfragen steht Stephan Neumann, Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberfranken, Tel.:0921 604-1597, E-Mail: stephan.neumann@reg-ofr.bayern.de gerne zur Verfügung.
(Text: Pressemitteilung der Regierung von Oberfranken)
Ersteller: Marlene Ebertshäuser, BfÖS
Saaleschleife unterhalb von Lamitzmühle
Ersteller: Ludwig Dippold, AELF Bamberg
Uferbegleitender Auwald mit Erlenstockausschlägen an der Selbitz, nördlich von Naila.
Ersteller: Dr. Manfred Scheidler, ROFr
Die Selbitz im Höllental mit uferbegleitendem Auwald und Übergang in den edellaubholzreichen Hang- und Schluchtwald.
Ersteller: Daniel Hopp, BfÖS
Feuchte Flachland-Mähwiese in hervorragendem Erhaltungszustand an der Thüringischen Muschwitz bei Lichtenberg.