Landkreis Hof richtet stationäre Kreiseinsatzzentrale ein
Der Landkreis Hof installiert eine stationäre Kreiseinsatzzentrale (KEZ) für den Landkreis Hof. Das hatte der Kreisausschuss in seiner vergangenen Sitzung beschlossen, der entsprechende Mietvertrag wurde unterzeichnet.
Aufgabe der KEZ ist es, die Integrierte Leitstelle HochFranken (ILS), die sich um alle Notrufe und die Koordinierung der Einsatzkräfte kümmert, bei Belastungsspitzen zu entlasten. Tritt eine solche Belastungsspitze bei der Leitstelle auf – etwa während großräumiger Schadenslagen oder in Katastrophenfällen (Sturm, Hochwasser etc.) – so kann die KEZ der ILS bestimmte Einsätze abnehmen und diese selbstständig bewältigen. Betreiber ist das Landratsamt Hof.
Bisher verfügt der Landkreis über eine mobile Kreiseinsatzzentrale. Sie wird ausschließlich im Einsatzfall ad hoc in einem von drei vordefinierten Feuerwehrhäusern im Landkreis aufgebaut. Dadurch fiel immer eine Vorlaufzeit von anderthalb bis zu zwei Stunden bis zur Einsatzbereitschaft an.
„Durch eine dauerhaft festinstallierte und ausgestattete Kreiseinsatzzentrale kann eine schnellere Einsatzbereitschaft gewährleistet werden. Dies ist insbesondere bei dynamischen Unwetterlagen nötig“, so Landrat Dr. Oliver Bär.
Im Nachgang zum Starkregenereignis des Jahres 2021 habe man Punkte erarbeitet, die uns in derartigen Situationen noch besser vorbereiten. Dazu gehöre insbesondere eine derartige Kreiseinsatzzentrale, so der Landrat weiter. Dr. Bär: „Ich danke den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten herzlich, die den Dienst dort leisten.“
Der Stab der zukünftigen stationären KEZ besteht aus acht vordefinierten ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, die von Wehren des Landkreises dafür abgestellt werden und entsprechend ausgebildet sind. Sie kommen im Einsatzfall in der festinstallierten, dauerhaft einsatzbereiten KEZ zusammen.
Das Gebäude einer stationären KEZ muss bestimmte Voraussetzungen erfüllt: Es muss zentral im Landkreis liegen und gut angebunden sein, so dass es z.B. auch bei Unwetterlagen von mehreren Seiten her erreichbar ist. Darüber hinaus sollte es rund um die Uhr (24/7) zugänglich sein, mindestens 48 Stunden „notstromgehärtet“ sein und über gesicherte Kommunikationswege verfügen. Dahingehend wurden verschiedenste Gebäude auf ihre Tauglichkeit als zukünftige KEZ hin geprüft. Als Standort wurden schließlich die dem Landkreis angebotenen Räumlichkeiten der Firma noris network AG in der Graf-Stauffenberg-Straße in Hof ausgewählt. Dieses Gebäude, in das sich die KEZ mit einmietet und in dem sich auch ein Rechenzentrum befindet, überzeugte durch seine örtliche Lage sowie seine autarke und gesicherte Ausstattung.
„Eine stationäre Kreiseinsatzzentrale muss insbesondere drei Grundvoraussetzungen erfüllen: schnelle Verfügbarkeit, verlässliche Technik und gesicherte, ausgebildete Einsatzkräfte“, erklärte Markus Hannweber, Leiter der Integrierten Leitstelle HochFranken.
Die Kosten für die Inbetriebnahme der KEZ belaufen sich auf ca. 50.000 Euro.