4. April 2019
Landkreis bildet DemenzPartner aus
An Demenz erkrankte Menschen haben es bei Besuchen in der Arztpraxis, der Apotheke, der der Bank oder beim Einkaufen, sprich bei den vermeintlich einfachen Dingen des Alltags oft schwer. Um das Verständnis für Demenzkranke aber auch deren Familien zu fördern, werden seit vergangenem Jahr so genannte DemenzPartner Schulungen angeboten.
Die Schulungen richten sich an unterschiedliche Zielgruppen, von Arztpraxen über den Einzelhandel bis hin zu Banken und Firmen, um auch im Berufsleben besser mit Demenzkranken umgehen zu können.Initiator der Schulungen ist die Deutsche Alzheimergesellschaft, organisiert werden die Veranstaltungen von der Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof.
Erfreulich ist die Zahl der Teilnehmer, die sich im vergangenen Jahr haben schulen lassen: 195 Bürgerinnen und Bürger des Hofer Landes dürfen sich seither offiziell „DemenzPartner“ nennen. Sie alle tragen dazu bei, dass Demenzerkrankungen weniger tabuisiert und Menschen mit Demenz weniger stigmatisiert werden. Die positive Resonanz auf unser Angebot haben wir zum Anlass genommen, auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Schulungen anzubieten.
Bei den Schulungen, die etwa 90 Minuten dauern, wird anhand von konkreten Beispielen der schwierige Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen anschaulich gemacht. Gleichzeitig werden wertvolle Tipps und Hilfestellungen vermittelt. „Hilfreich ist es zum Beispiel, kurz vor dem Termin einen Erinnerungsanruf zu tätigen“, so Ute Hopperdietzel von der Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof. Denn: „Menschen, die an Demenz erkrankt sind, brauchen feste Ansprechpartner, gewisse Konstanten, die ihnen Orientierung geben“.
Genau das machte auch die jüngste Schulung, die im Rathaus Hof stattfand, klar. Hier wurden 17 Senioren des Seniorenrates Hof zu DemenzPartnern ausgebildet. Zum Teil brachten die Mitwirkenden persönliche Erfahrungen ein. Eine Seniorin berichtete von ihrer Mutter, in deren eigenen Welt der verstorbene Ehemann noch lebte und real war. Die Teilnehmerin versuchte ihre Mutter zu berichtigten und zu erklären, dass der Ehemann längst gestorben war. Heute weiß sie, dass Diskussionen und Korrekturen gerade der falsche Weg sind. Frau Hopperdietzel bestätigte: „Nehmen Sie den Betroffenen ernst, aber verbessern Sie ihn nicht. Steigen Sie ein in seine Welt, reden Sie über Vergangenes, gehen Sie auf Emotionen ein“.
Aktuell sind für das laufende Jahr noch fünf Schulungstermine festgelegt. Schulungspartner, sprich Referenten, der diesjährigen Kurse sind die Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof, das Bildungszentrum der Diakonie Hochfranken, die Gerontopsychiatrische Beratungsstelle der Diakonie Hochfranken, die Alzheimergesellschaft Hof-Wunsiedel, die Hospitalstiftung Hof, der Caritasverband Stadt und Landkreis Hof e.V. sowie der ASD e.V. Soziale Dienste Oberkotzau.
Für folgende Veranstaltungen sind in diesem Jahr noch Plätze frei:
- Mai. 2019; 18:30 Uhr
im Haus am Kirchberg der Diakonie Hochfranken, Am Altersheim 4, in Helmbrechts
Der Kurs richtet sich an Mitarbeiter von Bäckereien, Metzgereien und Supermärkten in Helmbrechts, Leupoldsgrün, Schauenstein und Wüstenselbsitz.
Anmelden kann man sich bis zum 6. Mai bei Stephanie Nahr unter 09252/701-24 oder direkt im Rathaus Helmbrechts.
- September 2019; 16:00 Uhr, Philipp-Wolfrum-Haus, Marktplatz 17, Schwarzenbach am Wald
Der Kurs richtet sich an pflegende Angehörige sowie Interessierte.
Anmeldungen hierfür laufen über die Kreisentwicklung des Landkreises Hof (Telefon: 09281 – 57 407) oder per Mail an gesundheitsregionenplus@landkreis-hof.de.
Alle Schulungen sind kostenfrei. Sollten darüber hinaus Schulungen gewünscht warden, können sich Interessenten (Gruppierungen, Institutionen, Firmen) gerne an die Gesundheitsregion Plus Stadt und Landkreis Hof unter der Telefonnummer 09281 – 57 407 wenden.