21. Mai 2019
Konzert mit Bratschist Hariolf Schlichtig
Aktuell weilt der Ausnahmebratschist Hariolf Schlichtig zu einem Meisterkurs der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Oberfranken. Anmeldungen für den Kurs gab es nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Japan, Ungarn, Finnland und China. Freunde der Kammermusik können sich auf Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr, freuen, wenn Schlichtig zusammen mit seinen Meisterschülern zu einem Konzert in den Großen Kurhaussaal nach Bad Steben einlädt. Auf dem Programm werden Solowerke, Sonaten und Konzerte für Viola stehen.
Ein wenig führt die Viola (Bratsche) schon ein Schattendasein im Musikleben. Sie war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich ein Orchesterinstrument und spielte eine wichtige Rolle in der Kammermusik. Als Soloinstrument tritt die Viola erst seit Paul Hindemith, William Walton oder Bela Bartok so richtig in Erscheinung. Mit dieser Bereicherung an Literatur entwickelte sich auch das instrumentale Niveau der Bratschisten.
Ein Musiker, der es weltweit zur absoluten Meisterschaft auf der Viola gebracht ist Hariolf Schlichtig. Er war fast 20 Jahre lang Mitglied des berühmten „Cherubini-Quartetts“. Seit dessen Auflösung ist er als Solist und Kammermusiker regelmäßig zu Gast bei international bekannten Festivals und Orchestern. Seine musikalischen Partner lesen sich wie das Who is Who der internationalen Kammermusikwelt: Leonidas Kavakos, Andras Schiff, Heinz Holliger, oder das Alban Berg Quartett. Schlichtigs künstlerisches Wirken ist auf vielen CDs dokumentiert, die mit Preisen wie dem renommierten Deutschen Schallplattenpreis oder dem publikumsträchtigen Echo-Klassik ausgezeichnet wurden.
Die Fachpresse feiert den Musiker immer wieder als begnadeten Instrumentalisten und gab ihm den Titel „Paganini der Bratsche“. Seit 1987 unterrichtet Hariolf Schlichtig an der Hochschule für Musik und Theater in München als Professor für Viola und Kammermusik.
Nach Oberfranken kommt Hariolf Schlichtig immer wieder gerne, denn hier konzentriere sich alles auf die Arbeit mit der Musik. „Es gibt wenig Ablenkung“, die Natur sei stets präsent und schön, man könne zur Ruhe kommen und den Alltag für einen Moment hinter sich lassen. Auch das Unterrichten, das Weitergeben von seinen Erfahrungen als international gefragter Musiker an junge Menschen ist dem Künstler wichtig. „Ich hatte das Glück, bei so bedeutenden Musikern wie Max Rostal und Sandor Végh studieren zu können. Diese Mitgift zusammen mit der reichen Erfahrung, die ich in vielen Jahren auf dem Konzertpodium gemacht habe, bilden für mich die Basis meiner pädagogischen Arbeit“, sagt der prominente Instrumentalist.
Für den Bezirk Oberfranken als Träger des Hauses Marteau freut sich Bezirkstagspräsident Henry Schramm ganz besonders darüber, dass Oberfranken einmal mehr zum Treffpunkt des internationalen Künstlernachwuchses wird. „Junge Musiker aus der ganzen Welt kommen immer wieder gerne zu unseren Meisterkursen, um von den herausragenden Dozenten und den tollen Studienbedingungen zu profitieren“, so Schramm.
Der Meisterkurs für Viola mit Hariolf Schlichtig findet vom 20. bis zum 24. Mai 2019 statt. Assistentin ist die in München beheimatete Pianistin Yumi Sekiya. Termin für das offizielle Abschlusskonzert ist Donnerstag, 23. Mai um 19 Uhr im Großen Kurhaussaal, Badstr. 30 in Bad Steben. Weitere Information: www.haus-marteau.de