Jubiläum: 20 Jahre Automobilzuliefer- und Technologiepark HochFranken
Der Zweckverband Automobilzuliefer- und Technologiepark HochFranken von Stadt Hof, Landkreis Hof und Gemeinde Gattendorf feierte am heutigen Montag sein zwanzigjähriges Bestehen im Rahmen einer Feierstunde vor Ort im Automobiltechnikum Bayern. Als Gast wurde neben Staatsministerin Melanie Huml auch Festredner Bertram Brossardt begrüßt, der in seiner damaligen Funktion als Ansiedelungsbeautragter und Leiter der Abteilung Außenwirtschaft und Standortmarketing der bayerischen Staatsregierung den Gründungs- und Ansiedelungsprozess intensiv mitgestaltet hatte.
Zu Beginn sprach die Oberbürgermeisterin der Stadt Hof und Verbandsvorsitzende Eva Döhla. „Zum Jahrtausendwechsel gab es in unserer Region die Hoffnung, der Strukturkrise in der Textil- und Porzellanindustrie mit der Ansiedlung eines großen bayerischen Automobilherstellers hier in der Region entgegnen zu können. Zwar hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt, jedoch profitieren wir bis zum heutigen Tage von dem so wunderbar gewachsenen Plan B – dem Automobilzulieferpark Hochfranken“, so Eva Döhla. Insgesamt wurden bislang mehr als 50 Millionen Euro in die dortigen Infrastrukturmaßnahmen investiert. Aktuell arbeiten knapp 2.500 Beschäftigte in dem Gewerbepark. Insgesamt haben sich seit 2004 neun Betriebe im Verbandsgebiet angesiedelt.
Es folgte eine Diskussionsrunde. Der Bürgermeister von Gattendorf, Stefan Müller, Managing Director der BWF Tech GmbH & Co. KG Alexander Klotz, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sebastian Peine, Geschäftsleiter des Automobilzuliefer- und Technologiepark HochFranken Hermann Seiferth und der technische Geschäftsleiter des Parks Klaus-Jochen Weidner stellten sowohl die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen 20 Jahren als auch die stetige und notwendige Zukunftsorientierung des Automobilzulieferparks heraus.
In seinem Schlusswort stellte Landrat und stellvertretender Verbandsvorsitzender Dr. Oliver Bär die Frage, ob das, was man sich damals mit der Gründung und dem Aufbau des Automobilzulieferparks erwartet hat, auch tatsächlich eingetroffen ist. „Es mag dazu unterschiedliche Sichtweisen geben. Fest steht, dass hier deutlich mehr als 2.000 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz haben. Darüber hinaus: Dass hier, an diesem Ort, interkommunale Zusammenarbeit erfolgt, ist richtig und gut. Die Gesamtvermarktung der Region hat hier einen Anfang gefunden und ist auch in Zukunft enorm wichtig – bezogen auf die Gewerbegebiete, die Wirtschaftskraft und auch den Lebensraum. Das ist uns als Stadt und Landkreis Hof ein gemeinsames Anliegen, welches wir weiterdenken und -bringen wollen“, betont Dr. Oliver Bär.
Die reibungslose Zusammenarbeit der drei Gebietskörperschaften über den 20-jährigen Zeitraum erhält allgemein sehr viel Anerkennung und wird auch vonseiten des Freistaats Bayern häufig als Paradebeispiel einer konstruktiven interkommunalen Zusammenarbeit genutzt. Die derzeitige Verbandsspitze mit Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Landrat Dr. Oliver Bär und Bürgermeister Stefan Müller leitet in enger Absprache die Verbandsgeschäfte und führt sehr gerne Gespräche mit allen interessierten Investoren.
Zum Hintergrund
Aus der Intention, den Strukturwandel in Hochfranken abzufedern, entstand zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Idee, einen Automobilzulieferpark in Hof-Gattendorf zu etablieren. Am 18. November 2002 schlossen sich die drei Gebietskörperschaften Stadt Hof (Anteil 50%) und Landkreis Hof (Anteil 45%) sowie die Gemeinde Gattendorf (Anteil 5%) zu dem Zweckverband Automobilzulieferpark Hochfranken zusammen. Unter der Federführung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums wurde die Idee des Automobilzulieferparks bis zur Umsetzungsreife entwickelt.