22. März 2019

Hofer Müll heizt in Schwandorf ein

Was geschieht eigentlich mit dem Müll aus den grauen Tonnen und dem Gewerbemüll, der im Bereich des Abfallservicezentrums Silberberg angeliefert wird? 50 Bürgerinnen und Bürger wollten es genau wissen und haben sich zusammen mit dem Abfallzweckverband Hof und der Volkshochschule Landkreis Hof auf die Spur des Restmülls begeben. Der Weg führte die Reisegruppe unter Leitung von Herbert Pachsteffl vom Abfallzweckverband Hof ins Müllkraftwerk Schwandorf. Dort ist Endstation für den Hausmüll, den Gewerbemüll und den nicht verwertbaren Anteil des Sperrmülls. Rund 17.000 Tonnen Haus- und Sperrmüll und 9.000 Tonnen Gewerbemüll aus Hof und dem Landkreis Hof werden pro Jahr in Schwandorf angeliefert. Der Müll landet in einen gigantischen 16.000 Kubikmeter großen Müllbunker. „Von dort wird er mit zwei riesigen Greifern, die bis zu 3,5 Tonnen fassen, aufgenommen und auf den Verbrennungsrost aufgegeben“, erklärte Stefan Karl, der die Teilnehmer durch das Kraftwerk führte. Die Besucher konnten durch ein kleines Fenster sogar einen Blick in die über 1.000 Grad heiße Flammenhölle werfen. Bis zu 16 Meter hoch schlagen die Flammen, die dem Müll den Garaus machen.

450.000 Tonnen Müll verbrennt der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) jährlich in seiner Anlage. Der Müll kommt aus den 19 angeschlossenen Gebietskörperschaften, unter anderem auch aus Kulmbach, Bayreuth und Tirschenreuth. Für 1,8 Millionen Einwohner sichert der ZMS die Entsorgung. Neben der Verringerung der Menge und des Volumens erzeugt die Verbrennungsanlage auch Energie. 160.000 Megawattstunden Strom werden pro Jahr ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 45.000 Haushalten. Zusätzlich wird Fernwärme abgegeben, mit der größere Einrichtungen und Einfamilienhäuser in Schwandorf geheizt werden. Ferner profitiert ein unmittelbar neben dem Müllkraftwerk liegendes Aluminiumwerk. Dieses wird vom ZMS mit Prozessdampf aus dem Kraftwerk versorgt. Stolz ist der ZMS auf die guten Ergebnisse seiner Rauchgasreinigung. Die Werte liegen weit unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Werte. Übrig bleibt nach der Verbrennung Schlacke, die von Eisenteilen befreit und nach einer zusätzlichen Aufbereitung auf der eigenen Deponie abgelagert wird. Der Filterstaub, rund 40 Kilogramm je eingebrachter Tonne Restmüll, wird untertage in einem Bergwerk in Thüringen eingelagert. Einen Blick konnten die Teilnehmer der Führung auch in das moderne Verwaltungsgebäude des ZMS werfen. Das Gebäude ist in einen Lärmschutzwall integriert und architektonisch äußerst interessant.

Weitere Fotos von der Besichtigung sind im Internet unter https://www.azv-hof.de/service/archiv/dem-abfall-auf-der-spur.html zu sehen.

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22. März 2019