4. Februar 2025

Hofer Landbus Erweiterung rund um Münchberg im Januar 2026

In einer Pressekonferenz im Landratsamt haben Landrat Dr. Oliver Bär und die beteiligten Bürgermeister Christian Zuber (Münchberg), Daniel Schreiner (Sparneck), Karl Philipp Ehrler (Stammbach), Heiko Hain (Weißdorf) und Horst Penzel (Zell i.F.) gemeinsam mit den ÖPNV-Verantwortlichen des Landkreises Hof über die nächste geplante Erweiterung des Hofer Landbusses informiert. Im Januar 2026 soll das System auch in Münchberg, Sparneck, Stammbach, Weißdorf und Zell i.F. an den Start gehen und das dortige Anrufsammeltaxi ablösen.

Seit seinem Start im Jahr 2019 erfreut sich der Hofer Landbus großer Beliebtheit und das innovative Nahverkehrssystem wurde inzwischen schrittweise auf den Großteil des Landkreises Hof ausgeweitet. Plangemäß sollten das Gebiet um Münchberg, Sparneck, Weißdorf und Zell i.F. als letztes Erweiterungsgebiet integriert werden, da es mit dem Anrufsammeltaxi (AST) bereits gut mit einem funktionierenden System versorgt ist. Nun wurden die nächsten Schritte erläutert, die nötig sind, bis auch diese Kommunen Anfang kommenden Jahres in das System integriert werden können.

„Uns ist wichtig, dass ab Januar 2026 der gesamte Landkreis vom Hofer Landbus abgedeckt wird und alle Bürgerinnen und Bürger davon profitieren können, auch in Münchberg, Stammbach und den Waldstein-Gemeinden Sparneck, Zell und Weißdorf“, so Landrat Dr. Oliver Bär. „Das bestehende System wird hervorragend angenommen. Derzeit nutzen über pro Monat 10.000 Fahrgäste den Hofer Landbus. Warum machen Sie das? Weil der Hofer Landbus absolut flexibel und bedarfsorientiert ist, nutzbar zwischen 6 und 23 Uhr an 7 Tagen in der Woche.“ Der Starttermin Januar 2026 sei gemeinsam mit den Kommunen und mit dem Betreiber des Münchberger Anrufsammeltaxis, das die Region bisher versorgt, festgelegt worden, so dass alle Planungssicherheit haben.

 

Stimmen aus der Pressekonferenz

Bürgermeister Christian Zuber (Münchberg) dankte dem AST-Betreiber, Taxi Fiedler, für die hervorragende Arbeit über Jahrzehnte: „Das AST bringt bereits seit fast 30 Jahren einen großen Mehrwert für die Bevölkerung. Beim Übergang zum Hofer Landbus wollen wir darauf aufbauen, denn vieles hat sich in Münchberg bereits bewährt.“ Ebenfalls Teil des landkreisweiten Landbus-Systems zu werden und keine Insel zu bleiben, sei für Münchberg wichtig. Nun gelte es, gemeinsam mit dem Landkreis Hof das neue, bedarfsorientierte Haltestellennetz für den Landbus vor Ort effizient zu gestalten und noch Lücken im Vergleich zum AST zu schließen. „Es ist der richtige Schritt, denn es geht darum, für den gesamten Landkreis ein funktioniertes System zu etablieren.“

Bürgermeister Daniel Schreiner (Sparneck) dankte der Stadt Münchberg für die bisherige, bereits hochwertige Versorgung der Nachbarkommunen durch das AST, freut sich aber auch darauf, dass mit dem Hofer Landbus neue Fahrverbindungen je nach Bedarf möglich sein werden: „Wir freuen uns auf den großen Mehrwert, dass wir nicht mehr nur sternförmig via Münchberg fahren, sondern auch direkt von Sparneck nach Zell, von Weißdorf nach Stammbach, „ohne zwingend ein Zwischenstopp in Münchberg zu machen – auch wenn Münchberg natürlich immer einen Zwischenstopp wert ist.“

Auch Bürgermeister Heiko Hain (Weißdorf) betonte die neuen, individuellen Verbindungsmöglichkeiten, so dass man etwa „auch mal von Weißdorf nach Zell ins Freibad“ fahren könne: „Auch für das Gesamtprojekt Hofer Landbus ist es von Vorteil, wenn der gesamte Landkreis damit erschlossen wird.“

Bürgermeister Horst Penzel (Zell i.F.): „Wir hoffen, dass das neue System noch besser ist als das bisherige, dass es gut buchbar ist und dass es uns auch auf dem Land dabei unterstützt, unsere Bevölkerung mobil zu machen.“

Bürgermeister Karl Philipp Ehrler (Stammbach) begleitet als Mitglied des ÖPNV-Arbeitskreises des Landkreises Hof das Projekt Hofer Landbus von Anfang an: „Es ist schön, dass wir ein System bekommen, dass das AST fortschreibt, das 30 Jahre sehr erfolgreich war. Damit gehen wir in eine neue Zeit. Ich durfte den Hofer Landbus im ÖPNV-Arbeitskreis mit begleiten und darf sagen: Es ist ein echtes Erfolgsmodell. Wir sind mit diesem Pilotprojekt auch immer in Beobachtung von außen. Wir werden oft angesprochen, wie unser System funktioniert. Neu ist für das Gebiet um Münchberg insbesondere die Stärkung der innerörtlichen Verbindungen und die Anbindung der Ortsteile. Die neuen Verknüpfungen sind ein echter Meilenstein für die Menschen.“

 

Die nächsten Schritte zur Erweiterung 2026

Wie der ÖPNV-Verantwortliche des Landkreises Hof, Michael Stumpf erklärt, beginnt in diesen Tagen die organisatorische Arbeit an der finalen Erweiterungsstufe. Derzeit werden die Unterlagen für die Ausschreibung erstellt, anschließend anwaltlich geprüft und veröffentlicht. Ziel sei es, den Auftrag nach Möglichkeit noch vor der Sommerpause, spätestens im September, an ein Verkehrsunternehmen zu vergeben.

Parallel dazu erarbeitet er in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Kommunen das neue Haltestellennetz. „Dann wird auch die entsprechende Software für das Erweiterungsgebiet aufgebaut und ins bisherigen Landbus-System integriert, bevor es im Januar losgehen kann“, fügte Stumpf hinzu.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem AST und dem Landbus, der dabei zu beachten ist: Das AST fährt nach Linien und Fahrplan, über Münchberg aus zentralen Ort. Mit dem Hofer Landbus sind individuelle Fahrwünsche innerhalb der festgelegten Bediengebiete möglich, die sich nicht an Linien oder Fahrpläne halten.

Nach Möglichkeit sollen alle bestehenden AST-Haltestellen auch im Landbus-System berücksichtigt werden. Dazu werden alle einzeln betrachtet und auf das neue Anforderungsprofil hin geprüft, so dass das gesamte Netz überarbeitet wird. Stumpf stellt in Aussicht, dass das Haltestellennetz noch deutlich dichter wird als bisher, denn Anspruch des Hofer Landbusses sei es, auch Ortsteile und kleine Weiler anzubinden und immer nur kurze Distanzen von höchstens 200 bis 300 Metern bis zu einer Landbus-Haltestelle zu haben. Die genaue Zahl der neuen Haltestellen sei erst nach Abschluss dieses Verfahrens bekannt. Angesichts von derzeit etwa 185 existierenden AST-Haltestellen gehe er künftig rund 400 Landbus-Haltestellen aus.

Udo Reingruber von den Stadtwerken Münchberg gab einen Einblick in die konkrete Umsetzung vor Ort: „Das Wichtigste für uns ist jetzt, die Haltestellen auszuarbeiten. Es kann dabei auch vorkommen, dass einzelne Haltestellen aus der AST-Zeit verschwinden, dafür aber mehrere neue Landbus-Haltestellen entstehen. Dazu müssen wir uns die Straßenzüge, den Bedarf und die Gegebenheiten vor Ort ganz genau ansehen. Es ist meiner Meinung nach eine gute Sache, dass wir nun ausreichend Zeit haben, das gründlich zu erarbeiten.“

 

Künftige Bediengebiete

Die künftigen Bediengebiete werden auch rund um Münchberg nach dem bewährten Landbus-System festgelegt. Das Grundprinzip: Es sind Fahrten innerhalb der eigenen Kommune und in die Nachbargemeinden möglich. Insbesondere schafft der Landbus dabei eine Anbindung an den bestehenden ÖPNV, also Bus und Bahn. Teils sind Fahrten auch über die Nachbargemeinden hinaus durchführbar, so etwa zwischen Sparneck und Schwarzenbach a.d.S. oder zwischen Stammbach und Helmbrechts. Durch die Erweiterung werden auch die bereits bestehenden Landbus-Kommunen neue Verbindungen in die 2026 hinzukommenden Nachbargemeinden erhalten und umgekehrt.

 

Geplant sind aktuell folgende Bediengebiete:

• Von Münchberg: Fahrten im eigenen Ortsgebiet und in das Ortsgebiet von Helmbrechts, Konradsreuth, Schwarzenbach a.d.S., Sparneck, Stammbach, Weißdorf, Zell i.F.

• Von Sparneck: Fahrten im eigenen Ortsgebiet und in das Ortsgebiet von Münchberg, Schwarzenbach a.d.S., Stammbach, Weißdorf, Zell i.F.

• Von Stammbach: Fahrten im eigenen Ortsgebiet und in das Ortsgebiet von Helmbrechts, Münchberg, Sparneck, Weißdorf, Zell i.F.

• Von Weißdorf: Fahrten im eigenen Ortsgebiet und in das Ortsgebiet von Münchberg, Schwarzenbach a. d. S., Sparneck, Stammbach, Zell i.F.

• Von Zell im Fichtelgebirge: Fahrten im eigenen Ortsgebiet und in das Ortsgebiet von Münchberg, Sparneck, Stammbach, Weißdorf.

 

 

Zukunft der Schülerbeförderung im bisherigen AST-Gebiet

Beim Gebiet um Münchberg, dem bisherigen AST-Gebiet, kommt eine weitere organisatorische Besonderheit auf Michael Stumpf und seinen Kollegen Paul Dzielak (am Landratsamt zuständig für die Schülerbeförderung) zu. So ist hier zu berücksichtigen, dass das AST auf seinen Linien mit minutengenauem Fahrplan auch Schüler befördert und hierfür eine alternative Lösung gefunden werden muss.

„Das Landbus-System ist anders ausgelegt und basiert auf individuellen Fahrwünschen“, erklärt Paul Dzielak. „Beim Landbus kann es zu Abweichungen oder Zubuchungen weiterer Fahrgäste kommen, so dass die Ankunft nicht auf die Minute zu planen ist. Und er kann auch mal ausgebucht sein.“ Da der Wechsel von AST auf Landbus zudem im Januar 2026 quasi mitten im Schuljahr erfolgt, sei es den Organisatoren ein besonderes Anliegen, einen sanften Übergang zu schaffen.

Dafür konnte bereits eine Lösung gefunden werden: Um die Schülerbeförderung auch nach dem Wechsel im Januar 2026 reibungslos sicherzustellen, wird das Münchberger Verkehrsunternehmen Fiedler, das das AST betreibt, bis zum Schuljahresende 2025/26, also Ende Juli 2026, auch weiterhin die Schülerinnen und Schüler wie zuvor im AST befördern. „Das heißt: Für die anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler sind zum Januar 2026 bis zum Schuljahresende erfreulicherweise keine größeren Änderungen hinsichtlich der Beförderung zu erwarten“, erkärt Dzielak. Für die Zukunft darüber hinaus wird unterdessen eine neue und langfristige Lösung für den Schülerverkehr ab dem Schuljahr 2026/27 erarbeitet, gegebenenfalls im Rahmen einer Neuausschreibung der Schülerbeförderung.

zurück

4. Februar 2025