25. Juni 2020
Neue Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken
Die neu eingerichtete Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken nimmt ihre öffentliche Arbeit auf. Sie ist zentrale Anlaufstelle in der Region für alle Fragen rund um Demenz, Angebote zur Unterstützung im Alltag und Beratung in der Pflege. Ihr Ziel ist es, die Lebenslage von Pflegebedürftigen und Demenzerkrankten im Regierungsbezirk zu verbessern und ihre Versorgung zu optimieren. An den Landratsämtern Hof und Bamberg stehen ab sofort drei Mitarbeiterinnen für Ratsuchende telefonisch, per E-Mail oder für ein Gespräch vor Ort zur Verfügung. Kooperationspartner des Projekts für ganz Oberfranken sind die Landkreise Hof, Bamberg und Forchheim.
Die Aufgaben der neuen Fachstelle: Lebenslagen verbessern
Die neue Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken versteht sich als Partnerin und Dienstleisterin für die praktische Arbeit vor Ort. Kommunen sollen inspiriert werden,demenzfreundliche Strukturen zu schaffen und Pflegestützpunkte einzurichten. Die regionale Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken bietet Fachstellen für pflegende Angehörige, sowie neuen oder bereits bestehenden Trägern von Angeboten zur Unterstützung im Alltag nicht nur Hilfestellung im Anerkennungsverfahren. Sie klärt zudem Fragen zu Förderungen und berät zu Schulungen von ehrenamtlich und nicht ehrenamtlich Helfenden. Darüber hinaus widmet sich die regionale Fachstelle Menschen mit Demenz sowie ihren Angehörigen. Als Lotsin für Beratungs- und Unterstützungsangebote wird so ein klarer Überblick geschaffenund Überforderung zu vermeiden gesucht. Um die Öffentlichkeit weiter für das Thema Demenz zu sensibilisieren, hält sie Informationsmaterialien sowie Schulungen vor. Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken berät kostenlos und trägerunabhängig.
Vor Ort an den Landratsämtern Hof und Bamberg
Durch die beiden Anlaufstellen im Südwesten und im Nordosten sind kurze Wege, eine gute Erreichbarkeit und Ansprechpartner vor Ort für Ratsuchende im gesamten Bezirk sicher gestellt. In der Hauptstelle am Landratsamt Bamberg sind die Gerontologinnen Kerstin Hofmann und Patricia Reinhardt Ansprechpartnerinnen für Ratsuchende. Die Diplom-Sozialpädagogin (FH) Ute Hopperdietzel besetzt die Außenstelle am Landratsamt Hof. „Es gibt noch zahlreiche Orte in Oberfranken, vor allem in ländlichen Gebieten, wo es an Betreuungsmöglichkeiten für Demenzerkrankte mangelt“, sind sich Kerstin Hofmann und Patricia Reinhardt einig. Dies hätten erste Recherchen ergeben. Die Mitarbeiterinnen möchten Engpässe an Unterstützungsangeboten in Oberfranken aufdecken, um strukturiert und bedarfsorientiert Angebote aufzubauen und zu vernetzen. Besonderes Augenmerk wird auf die Situation pflegender Angehöriger gelegt: „Pflegende Angehörige sind oft auf sich allein gestellt, so ist es uns wichtig, Helferkreise, Betreuungsgruppen oder auch Nachbarschaftshilfen, wo nötig, entstehen zu lassen“, so Ute Hopperdietzel.
Situation in Oberfranken
Durch den vergleichsweise hohen Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung leben im kleinsten bayerischen Regierungsbezirk überdurchschnittlich viele pflegebedürftige und demenziell erkrankte Menschen. Gut zwei Drittel der derzeit knapp 30.000 Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt. Im Rahmen der 2013 beschlossenen Bayerischen Demenzstrategie wird pro Regierungsbezirk eine solche Stelle aufgebaut und vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Oberfranken ist unter den ersten. Möglich macht dies eine Kooperation der Landkreise Bamberg, Hof und Forchheim. Der Kooperationsverbund der drei Landkreise eröffnet nun neue Chancen für die Versorgung und Betreuung demenzerkrankter Menschen und die Entlastung ihrer Angehörigen in ganz Oberfranken.
Die Ansprechpartnerinnen sind in der Leitstelle Pflege Hofer Land Ute Hopperdietzel, Tel. 09281/57-500 sowie am Landratsamt Bamberg Kerstin Hofmann, Tel. 0951/85-512. Erreichbar sind sie auch unter der E-Mail-Adresse info@demenz-pflege-oberfranken.de.