Herzinfarktnetzwerk Hochfranken reakkreditiert
Der Herzinfarkt ist unverändert eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine frühe Erkennung und schnellstmögliche Behandlung führt bei Herzinfarktpatienten zu einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit. Um eine bestmögliche Herzinfarktbehandlung zu gewährleisten, haben sich jene Kliniken in Hochfranken, die Herzinfarkte versorgen, mit den Durchführenden des Rettungsdienstes, der Integrierten Leitstelle, der KVB und dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung 2012 zum Herzinfarktnetzwerk Hochfranken zusammengeschlossen und akkreditiert. Am Sana Klinikum Hof, dem Klinikum Marktredwitz und dem Klinikum Naila stehen rund um die Uhr Spezialisten bereit, um Herzinfarktpatienten mittels Herzkatheter zu behandeln.
„Mittlerweile gibt es das Herzinfarktnetzwerk seit zwölf Jahren. Die Krankenhäuser und Rettungsdienste haben in der Zusammenarbeit die Abläufe immer weiter verbessert, sodass wir mittlerweile mit Stolz sagen können, die Sterblichkeitsrate in Hochfranken gesenkt zu haben“, so Prof. Dr. med. Dr. phil. Anil-Martin Sinha, Chefarzt und Leiter der Abteilung Kardiologie am Sana Klinikum Hof. „Darüber hinaus wollen wir im Sinne der Prävention verhindern, dass es überhaupt zum Herzinfarkt kommt. Das ist eine hehre Aufgabe, aber wir sind zuversichtlich, dass uns das in den kommenden zwölf Jahren gelingt.“
Ziel des Netzwerks ist es, eine optimale und nahtlos ineinandergreifende Versorgung bei Herzinfarkten zu gewährleisten. So übermittelt beispielsweise der Rettungsdienst das EKG des Patienten schon von der Einsatzstelle aus an die Zielklinik, sodass dort schon die Prozesse anlaufen können, um bei Bedarf eine schnellstmögliche Versorgung mittels Herzkatheter zu ermöglichen. Ergänzend findet ein direktes Gespräch zwischen dem Notarzt und dem Klinikarzt statt, um mögliche weitere Besonderheiten zu klären. Durch diese definierten Abläufe kann bis zum Eintreffen des Patienten in der Klinik der Herzkatheterplatz bereits vorbereitet werden und wertvolle Zeit bis zur Wiederherstellung der Herzdurchblutung gespart werden.
„In den letzten Jahren ist die Zahl derer, die aufgrund eines Herzinfarktes ihr Leben lassen mussten, deutlich gesunken. Das hängt auch zusammen mit der hervorragenden Arbeit, die hier in einem großen Team geleistet wird“, so Landrat Dr. Oliver Bär. „Insofern freut es mich, dass das Herzinfarktnetzwerk wieder ein Qualitätssiegel bekommen hat, hinter dem auch steht, dass Menschenleben gerettet werden können. Wir versuchen in der Region eine bestmögliche Versorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger zu haben. Das Herzinfarktnetzwerk ist ein kleiner, aber wichtiger Mosaikstein.“
Nun hat die Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Herzinfarktnetzwerke die Strukturen und Arbeitsabläufe in Hochfranken erneut positiv bewertet, sodass das Herzinfarktnetzwerk reakkreditiert wurde. Dies ist eine herausragende gemeinsame Leistung aller eingebundenen Akteure, die somit erneut ein Gütesiegel für ihre Arbeit erhalten und für die Menschen im Rettungsbereich Hochfranken einen deutlichen Mehrwert in der medizinischen Versorgung bieten.