Gespräche mit Abgeordneten und Leitung der Kliniken Hochfranken
Die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner hat die Kliniken Hochfranken besucht. Zeulner, die auch Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag ist, sprach mit Verwaltungsratsvorsitzenden und Landrat Dr. Oliver Bär sowie Klinikvorstand Peter Wack über die Bedürfnisse der regionalen Kliniken und die möglichen Auswirkungen der aktuellen Reformpläne.
Bei dem Informationsaustausch waren auch der ärztliche Leiter der Kliniken Hochfranken Dr. Jürgen Fisahn und sein Stellvertreter Dr. Wolfgang Zechel sowie der Landtagsabgeordnete Kristian von Waldenfels anwesend.
„Wir brauchen starke Krankenhäuser, jetzt und auch in Zukunft. Die Reformvorhaben auf Bundesebene sind nicht ausgegoren und führen nicht zwingend dazu, dass Patienten davon profitieren. Darüber hinaus stellen sie die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Wir werden mit allen Akteuren vor Ort darauf hinarbeiten, dass wir die Gesundheitsversorgung auch unter neuen Rahmenbedingungen stark aufstellen“, so Landrat Dr. Oliver Bär, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kliniken Hochfranken.
Auch Klinikvorstand Peter Wack ist unzufrieden mit den teilweise undurchdachten Planungen und Entscheidungen auf Bundesebene: „Gefühlt lässt man uns Kliniken doch sehr im Stich. Die in den Kliniken arbeitenden Menschen werden dadurch stark verunsichert, sind sie es doch, die unsere Patienten jeden Tag mit voller Hingabe versorgen. Unsere Kliniken benötigen eine auskömmliche Finanzierung, auch bis zum Inkrafttreten der noch unvollständigen Reform. Man sollte sich in unserem Land zudem zunächst einmal über eine vernünftige Verteilung der ja vorhandenen Steuermittel Gedanken machen. Darüber hinaus müssen die derzeit auf uns zukommenden Dinge von vorne bis hinten durchdacht, simuliert und dann planmäßig umgesetzt werden. Wir werden derzeit mit einem sinnlosen, überbordenden und auch teuren Bürokratismus überflutet.“
Die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, die selbst examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages ist, fordert eine Unterstützung der Bundesregierung anstelle von geplanten Reformen:
„Ich halte nichts von der Strategie des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, unkontrolliert Krankenhäuser – und damit die Versorgungsstrukturen vor Ort – in die Insolvenz laufen zu lassen, die wir dann im Wege einer Reform wieder teuer und mühsam aufbauen müssen. Deswegen benötigen die Häuser dringend für den Übergangszeitraum finanzielle Unterstützung vom Bund. Daneben müssen wir die grundsätzlichen Strukturen im Rahmen einer Enquete-Kommission aufarbeiten und ganz gezielt die sektorenübergreifende, also ambulante und stationäre, Versorgung lösungsorientiert angehen. Dabei müssen wir den Fokus auf die Schnittstellen der stationären Versorgung zum ambulanten Bereich und insbesondere auch der Langzeitpflege legen. Wir haben den Fachkräftemangel vor der Brust und brauchen neue starke und vor allem sektorenübergreifende Konzepte. Eine Enquete-Kommission kann hier den Unterschied machen, weil sie sowohl Experten als auch Parlamentarier beinhaltet und einen Arbeitsauftrag für die Zeit nach Karl Lauterbach definiert“, so Zeulner.