Geschichte wird lebendig: Erster Blick auf VR-Projekt im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth
In Mödlareuth geht der Landkreis Hof den nächsten Schritt in die Zukunft der Geschichtsvermittlung: Gemeinsam mit der Firma TimeRide entwickelt das Smart-City-Projekt des Landkreises derzeit das Projekt „VR-Führung im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth“. Nun hat Landrat Dr. Oliver Bär gemeinsam mit dem Projektteam und der Museumsleitung erste Entwicklungsstufen der Anwendung in Augenschein genommen. Bei der Gedenkveranstaltung zum 35. Jahrestag des Mauerfalls in Mödlareuth am Montag, dem 9. Dezember, haben auch Gäste erstmals die Gelegenheit, mit VR-Brille einen Blick auf den aktuellen Arbeitsstand zweier Szenen zu werfen.
Das ehrgeizige Projekt verfolgt das Ziel, die bewegte Geschichte des geteilten Dorfes Mödlareuth durch Virtual Reality greifbar zu machen. Besucherinnen und Besucher sollen künftig in das historische Szenario eintauchen können, um die Zeit der deutschen Teilung nachzuerleben. Das Außengelände des Museums wird hierfür digital nachgebildet und mit einer packenden Story kombiniert.
Das Storyboard ist bereits abgeschlossen, und die ersten vier von insgesamt acht Szenen wurden nun erstmals gesichtet. Die acht Szenen erzählen vom Mauerbau, dem Alltag entlang der Grenze bis hin zur spannungsgeladenen Fluchtsituation. In einer dieser Szenen erleben die Besucher hautnah die Anspannung einer nächtlichen Flucht: Mit der VR-Brille tauchen sie in die düstere Szenerie ein, sehen Suchscheinwerfer über das Gelände streichen und spüren förmlich die Gefahr, die in der Luft liegt.
„Mit diesem Projekt machen wir Geschichte lebendig und greifbar. Die VR-Führung wird den Menschen ermöglichen, die Zeit der deutschen Teilung auf eine völlig neue und emotionale Weise zu erleben“, erklärte Landrat Dr. Oliver Bär. Dabei hebt er hervor, wie moderne Technologien genutzt werden können, um historisches Erbe zu bewahren und zugänglich zu machen.
Die VR-Zeitreise wird in acht Szenen die Entwicklung des geteilten Dorfes erzählen, von der Errichtung der Mauer bis zum Fall. „Unsere Besucher können Geschichte über das rein Wissensvermittelnde hinaus erfahren“, so Robert Lebegern, Leiter des Museums. „Die emotionale Dimension der deutschen Teilung wird direkt spürbar, und die Gäste werden Teil dieser bewegenden Geschichte.“
Dabei wird jede Szene in enger Zusammenarbeit mit Historikern und Filmemachern gestaltet, um Authentizität und Tiefe sicherzustellen. Das Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Technologien eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen können.
Während Mödlareuther und Gäste am Montag einen ersten Eindruck gewinnen können, wird hinter den Kulissen weiter intensiv an der Fertigstellung gearbeitet. Bis Sommer 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann wird die VR-Führung Besuchern eine einmalige Möglichkeit bieten, die deutsche Teilung auf eine Art zu erleben, die unvergesslich und tief berührend ist.
„Dieses Projekt zeigt, was möglich ist, wenn wir Technologie und Geschichte zusammenbringen“, fasst Landrat Bär zusammen. „Mit der VR-Führung im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth wird nicht nur Geschichte bewahrt, sondern auch erlebbar gemacht – ein Meilenstein für das Museum und ein bedeutender Beitrag zur Vermittlung des deutschen Kulturerbes.“