Förmitztalsperre: Schild informiert über seltenen Serpentinitstandort
Ein Schild am Wanderparkplatz der Förmitztalsperre informiert über seltenen Serpentinitstandort
Zwischen der Gemeinde Förbau und dem Förmitzspeicher erhebt sich der Höhenrücken des Haidbergs. Dieser landschaftsprägende Hügel inmitten eines kleinen Waldgebietes ist ein wertvoller Naturschatz im Landkreis Hof. Denn dort tritt ein seltenes Gestein zutage – der blaugrün marmorierte Serpentinit.
Die Serpentinitfelsfluren und Geröllhalden beherbergen eine außergewöhnliche Pflanzenzusammensetzung, die sich an den natürlichen Schwermetallgehalt des Gesteins angepasst hat. Manche Pflanzen gedeihen sogar ausschließlich in Kontakt zu den Felsen, wie beispielsweise der Braungrüne Streifenfarn. Diese stark gefährdete Art wächst auch in Felsspalten am Haidberggipfel. Aber nicht nur für serpentinitspezifische Pflanzen stellt die Fläche ein bedeutendes Habitat dar. Auch Schmetterlinge und Reptilien, wie die besonders geschützte Waldeidechse, finden dort einen wertvollen Lebensraum. Die Standorte sind sehr tritt- und störungsempfindlich und sollten nur mit angemessener Rücksichtnahme begangen werden.
Über die Besonderheiten des Haidbergs informiert seit April ein Schild des Hofer Landschaftspflegeverbands Landkreis und Stadt Hof (LPV). Gemeinsam mit dem Schwarzenbacher Bürgermeister Hans-Peter Baumann besichtigten die Mitarbeiterinnen des LPV das neue Infoschild und den Standort. „Wir freuen uns, dass die Serpentinitstandorte auf dem Schwarzenbacher Gemeindegebiet im Projekt des LPV Beachtung finden“, so Bürgermeister Hans-Peter Baumann. Im kommenden Jahr wird eine öffentliche Exkursion an den Haidberg stattfinden, auf die in der lokalen Presse rechtzeitig hingewiesen wird.
„Für den Schutz der Serpentinitstandorte tragen die Regierung von Oberfranken und der Landkreis Hof in hohem Maße Verantwortung“, so der Vorsitzende des LPV, Landrat Dr. Oliver Bär. „Um die durch Klimawandel und Nährstoffeintrag gefährdeten Flächen zu erhalten, hat der LPV 2021 ein Biodiversitätsprojekt ins Leben gerufen, das nun bis Ende 2024 verlängert wurde. Dieses wird von der Regierung von Oberfranken mit Mitteln des Bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.“
Damit die offenen Felsstandorte mit ihrer charakteristischen Vegetation nicht verloren gehen, sind regelmäßig Pflegemaßnahmen nötig. Deshalb wird der Magerrasen im Gipfelbereich bereits seit vielen Jahren einmal jährlich durch den Landschaftspflegetrupp des Maschinenring e.V. gemäht. Im vergangenen Winter wurden außerdem Felsbereiche freigestellt, um Lebensraum für die Farne zu schaffen.
Anfang des Jahres erschien außerdem eine Broschüre des LPV, die über die Serpentinitstandorte in Nordostoberfranken informiert. Auf 18 reich bebilderten Seiten wird erklärt, was das Gestein so besonders macht, welche Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen vorkommen und was derzeit für den Erhalt der wertvollen Standorte getan wird. Diese kann auf der Internetseite des LPV heruntergeladen werden (https://www.lpv-hof.de/dokumente/serpentinit-projekt-broschuere.pdf) und liegt beispielsweise kostenlos im Rathaus von Schwarzenbach an der Saale oder im Landratsamt Hof aus.
Weitere Infos und aktuelle Meldungen zum Projekt und der Arbeit des LPV finden Sie auf der Internetseite des LPV unter www.lpv-hof.de.