Delegation der ILE „Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland e. V.“ besucht Smart City Modellprojekt
Die interkommunale Arbeitsgemeinschaft ILE „Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland e. V.“ hat im Rahmen einer Exkursion den Landkreis Hof besucht und sich dabei über das Modellprojekt Smart City informiert. Ziel der Reise war unter anderem, einen Einblick in das Pilotprojekt „Hochwasser“ in Issigau zu bekommen. Dort testet der Landkreis Hof, wie berichtet, mittels IoT-Sensorik ein Frühbenachrichtigungssystem bei Hochwassergefahren durch Starkregenereignisse.
Vierzehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Landkreisen Kulmbach, Bayreuth und Hof nutzten die Gelegenheit, um sich in Issigau ein Bild von den modernen Hochwasserschutzmaßnahmen und der digitalen Unterstützung zu machen. Gastgeber Bürgermeister Dieter Gemeinhardt empfing die Delegation gemeinsam mit Paul-Bernhard Wagner, dem Netzwerkkoordinator des Smart City Projekts im Landkreis Hof. Zu Beginn der Exkursion zeigte Gemeinhardt den Gästen, wo das Hochwasser bisher schwere Schäden verursachte und erläuterte, wie die neuen Hochwassersensoren helfen sollen, frühzeitig auf steigende Pegel zu reagieren. So könne bei einer rechtzeitigen Benachrichtigung Schotts an betroffenen Häusern installiert und Schwallwände ausgebracht werden.
„Diese Sensoren sind für uns ein echter Gewinn,“ so Bürgermeister Gemeinhardt. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, Hochwassergefahren frühzeitiger zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, bevor es zu spät ist.“ Die Pegeldrucksensoren messen kontinuierlich den Wasserstand. Visualisiert werden die Daten in einem öffentlich zugänglichen Dashboard. Im Falle eines schnellen Pegelanstiegs erhalten die Verwaltung und Einsatzkräfte vor Ort rechtzeitig Benachrichtigungen.
Nach der Besichtigung des Sensorstandortes wurden im Feuerwehrhaus die Hochwasserschutzmaßnahmen selber demonstriert, die in Zukunft schneller und gezielter zum Einsatz kommen können. Anschließend stellte Paul-Bernhard Wagner im Rathaus in Issigau die genauen technischen Details des Projekts vor. Dabei ging er auf die Sensorentechnik und die vernetzten Benachrichtigungssysteme ein, die das Hochwasserschutzkonzept ergänzen. „Mit dem Pilotprojekt in Issigau testen wir die Machbarkeit und Effektivität smarter Technologien im Bereich Hochwasserschutz. Die Erkenntnisse helfen uns Erfahrungen zu sammeln und die Systematik auch auf andere Gemeinden übertragen zu können,“ erklärte Wagner.
Das Interesse der Bürgermeister an weiteren Smart City-Initiativen im Landkreis Hof war groß. Im Anschluss an die Präsentation kamen Projekte wie der „Hofer Landbus“ und die „Urbane Datenplattform“ zur Sprache. Insbesondere der Landbus, der eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum fördern soll, wurde als übertragbares Modell intensiv diskutiert.
Karl Philipp Ehrler, Bürgermeister von Stammbach und Mitglied der ILE-Delegation, betonte den hohen Informationswert der Exkursion: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier moderne Technik für den Schutz unserer Gemeinden eingesetzt wird. Die vorgestellten Lösungen könnten auch für andere Kommunen eine echte Bereicherung sein.“ Besonders die Kombination aus Schutzmaßnahmen und smarter Technik fand breite Zustimmung. Die Exkursion gab den Bürgermeistern wertvolle Einblicke und Inspiration für zukünftige Projekte.