35-jähriges Jubiläum: Mödlareuth feiert seinen Mauerfall
Historischer Moment: Am 9. Dezember 1989 feierten die Mödlareuther den Fall der Mauer, die ihr Dorf teilte. Am heutigen 9. Dezember gedachte das Deutsch-Deutsche Museum des Jubiläums mit einer ökumenischen Dankandacht und einem Zeitzeugenbericht.
„Ich bin dankbar, dass die Mauer in Mödlareuth gefallen ist. Wir hatten damals die Idee, dass etwas erhalten bleiben muss, damit zukünftige Generationen sehen können, wie es einmal war, und dass es nie wieder so weit kommt, dass es zu Teilungen oder sogar Bestrebungen zur Abschaffung der Demokratie kommt“, so Zeitzeuge Arnold Friedrich der als Alt-Bürgermeister von Töpen 1989 auch für den bayerischen Teil Mödlareuths verantwortlich war.
Nach der stimmungsvollen Feierlichkeit mit Kerzen, Posaunenchor und Predigt im Außengelände ging es zudem stimmungsvoll auf eine fotografische Zeitreise.
„Wir feiern dieses Jahr ‚35 Jahre Mauerfall‘ an vielen Orten, weil wir eine Region der Einheit sind. Es ist eine schöne Tradition, an die Glücksmomente zu erinnern, und es freut mich, dass wir heute einerseits Zeitzeugen zu Wort kommen lassen, aber auch durch erste Einblicke in ein neues VR-Projekt Mödlareuth auf besondere Art und Weise erlebbar machen“, so Landrat Dr. Oliver Bär, Vorsitzender des Zweckverbandes Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth.
Am 9. Dezember 1989 feierte ganz Mödlareuth seinen Mauerfall. Während in Berlin bereits im November auf der Mauer getanzt wurde, mussten sich die Mödlareuther, deren Dorf ebenfalls Jahrzehnte lang durch eine 3,30 Meter hohe und zirka 700 Meter lange Mauer getrennt wurde, einen Monat länger gedulden. Die Bewohner beider Ortsteile Mödlareuths hatten für die Grenzöffnung demonstriert. Unter den Augen zahlreicher Schaulustiger riss schließlich am 7. Dezember auf Veranlassung des damaligen Töpener Bürgermeister Arnold Friedrich ein Bagger ein Loch in das Bauwerk. Zugleich entstand die Idee, einen Teil der Mauer als Mahnmal für künftige Generationen zu bewahren. Heute bilden die etwa 100 Meter der original erhaltenen Betonsperrmauer und ein Beobachtungsturm das Kernstück des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth.