15. Januar 2019

Bezirk veröffentlicht Henri Marteau-CD

Der Bezirk Oberfranken bringt eine weitere CD mit Werken von Henri Marteau (1874-1934) heraus und honoriert dadurch einmal mehr einen der bedeutendsten Geiger seiner Zeit. Henri Marteaus kompositorisches Werk umfasst nur 45 Opuszahlen. Darunter befinden sich einige höchst anspruchsvolle Tonschöpfungen für Violine, welche wegen ihres hohen technischen Anspruchs nur wenige Violinisten zu spielen vermögen. Unter anderem auch das bisher verschollene und angeblich bis dato als unspielbar geltende Violinkonzert  in C-Dur Op. 18. Das Stück zusammen mit der Serenade Op. 20 sind auf der neuen CD „Henri Marteau Vol. 4“ zu hören. Unter dem Dirigenten Raoul Grüneis wurden die zwei Stücke zusammen mit Stargeiger Nicolas Koeckert und der deutschen Radio Philharmonie neu aufgenommen.

Schon nach der Uraufführung 1919 in Schweden bei der Henri Marteau höchstpersönlich die Solovioline spielte, galt das Violinkonzert als extrem schwer zu durchdringen und zu spielen. Wohl auch ein Grund, weshalb es so lange in Vergessenheit geriet. Anhand eines gedruckten Klavierauszuges wurde das Werk rekonstruiert und 2017 erstmals auf Tonträger eingespielt.

Um den hohen technischen Anforderungen Marteaus Werk gerecht zu werden, wurde mit Nicolas Koeckert einer der versiertesten Geiger der Gegenwart verpflichet und wie die drei vorhergehenden CDs mit Marteau-Werken beim Label Solo Musica veröffentlicht. Durch Raoul Grüneis als Dirigenten ist mit der Aufnahme „eine kleine Sensation“ gelungen, wie Dr. Ulrich Wirz, Leiter der Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken in Lichtenberg, schwärmt. Raoul Grüneis, langjähriger Leiter des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken, war bis 2013 Chefdirigent in Istanbul, und leitete als Gastdirigent viele Orchester in Venezuela und gastierte weiterhin in Opernhäusern wie Graz, Wien und Prag.

Die deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, die die Aufnahme eingespielt hat, vereint Musiker einer ganzen Region und tourte in den letzten Jahren unter anderem in die Schweiz, nach Polen, China und Japan, und ist regelmäßig in Südkorea zu Gast. Der musikalische Charakter des Violinkonzertes ist anspruchsvoll, künstlerisch sehr wertvoll und wird, Dr. Ulrich Wirz zufolge „seinen Weg in die Konzertsäle in aller Welt finden“.

Im selben Jahr wie das Violinkonzert komponierte Marteau ein weiteres Werk, jedoch im Charakter gänzlich anders. Die Serenade op. 20, die mit der traditionellen Besetzung aus Blasinstrumenten ebenfalls auf der neuen CD zu hören ist, ist dagegen heiter und leicht. Henri Marteau widmete das Stück seiner Ehefrau Blanche.

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15. Januar 2019