22. Januar 2018
Positive Bilanz bei Förderoffensive
In der Region gibt es zahlreiche, seit Jahren leerstehende Gebäude: Industrie- und Wohngebäude, die nur noch abgerissen werden können und Gebäude, die sinnvollerweise saniert werden sollten. „Wir haben für ein Förderprogramm zur Beseitigung von solchen Leerständen in unserer Region gekämpft", so Landrat Dr. Oliver Bär. Daraufhin hat der Freistaat Bayern Ende 2016 die sog. Förderoffensive Nordostbayern ins Leben gerufen, geschaffen für die oberfränkischen Landkreise Hof, Kronach, Kulmbach und Wunsiedel i.F. sowie für die kreisfreie Stadt Hof.
Die Förderoffensive Nordostbayern erfolgt im Rahmen der Städtebauförderung über die Regierung von Oberfranken sowie der Dorferneuerung über die Regierung von Oberfranken bzw. das Amt für ländliche Entwicklung. In vier Jahren zwischen 2017 bis 2020 gibt es statt bisher einer 60 prozentigen Förderung nunmehr eine Förderung von 90 Prozent für Maßnahmen zur Revitalisierung von Stadt- und Ortskernen. Der Freistaat Bayern hat dafür rund 16,6 Mio. Euro pro Jahr an Finanzhilfen im Zeitraum von 2017 bis 2020 zur Aufstockung der Städtebauförderung in Oberfranken zur Verfügung gestellt. Im Bereich der Dorferneuerung gibt es 8 Mio. Euro pro Jahr zusätzliche Mittel für Oberfranken. Gerade finanzschwächere Kommunen haben dadurch die Möglichkeit, oft langjährige und das Ortsbild störende Leerstände zu beseitigen.
Alle 27 Gemeinden im Landkreis Hof haben im ersten Jahr 2017 Maßnahmen im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern über die Städtebauförderung bzw. über die Dorferneuerung angemeldet. "Das zeigt, der Bedarf ist riesig. Wir brauchen das Programm", so Landrat Dr. Oliver Bär. Insgesamt sind es 99 Maßnahmen, die in den nächsten Jahren zur Ausführung kommen sollen. Die Bandbreite ist groß, die Maßnahmen reichen von Grunderwerb über Modernisierung bzw. Sanierung bis hin zu Abrissarbeiten mit anschließendem Neubau. Dass eine Förderung bis 90 Prozent der Kosten möglich ist, erlaubt es auch finanzschwächeren Kommunen mitzumachen.
Petra Grässel ist ltd. Baudirektorin bei der Regierung von Oberfranken und zuständig für die Städtebauförderung. Sie freut sich, dass man schon nach einem dreiviertel Jahr seit Einführung des Förderprogrammes solche Erfolge vorweisen könne und lobt die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hof. „Dabei geht es zu einem Drittel um Abbrüche mit anschließender Wiederbebauung, zu einem Drittel um Revitalisierungsmaßnahmen und zu einem Drittel um Abbruchmaßnahmen ohne Wiederbebauung.“, so Grässel.
Alle Maßnahmen sind bei der Regierung von Oberfranken bzw. beim Amt für ländliche Entwicklung gelistet. Diese werden nach Antragseingang und Dringlichkeit abgearbeitet. „Aktuell haben wir 25 Maßnahmen im Förderprogramm Nordostbayern über die Städtebauförderung genehmigt“, so Fabian Leipold, Leerstandsmanager des Landkreises Hof. Davon sind bereits einige in Ausführung gegangen, so zum Beispiel in Rehau das Anwesen Burgstraße 1, in Sparneck das Anwesen Weißdorfer Straße 7 und auch in Berg das Anwesen Hofer Straße 6. Dieses Haus hat die Gemeinde Berg mit Hilfe des Förderprogramms erworben und auch abreißen lassen. „Das Anwesen war baufällig, seine zentrale Lage in der Ortsmitte von Berg beeinträchtigte das Ortsbild wesentlich, zudem war die Verkehrssicherheit gefährdet“, bestätigt Patricia Rubner, Bürgermeisterin der Gemeinde Berg. In Schauenstein steht aktuell der Abriss des Anwesen Hochstraße 2 bevor. Dieses Haus steht mitten im Ortskern von Schauenstein und steht schon seit Jahren leer. Der Abriss kostet 100.000 Euro . „Mit dem Abriss des Haues beseitigen wir nun endlich eine Straßenengstelle. Ohne die Förderung könnte Schauenstein die Maßnahme nicht stemmen“, betont Peter Geiser, Bürgermeister der Stadt Schauenstein.
MDL Alexander König ist sehr dankbar und betont, dass sich der Freistaat nach entsprechenden Gesprächen der regionalen Gebietskulisse mit dem Förderprogramm bestens angenommen hat.
Bei den bereits bewilligten 25 Maßnahmen geht es um ein voraussichtliches Investitionsvolumen von rund 2,1 Mio. Euro. Die Fördersummen betragen bei einer 90 prozentigen Förderung rund 1,9 Mio. Euro. Über die Dorferneuerung und somit beim Amt für ländliche Entwicklung sind derzeit 52 Maßnahmen im Landkreis Hof über die Förderoffensive Nordostoberfranken angemeldet, 8 Maßnahmen sind bewilligt. „Das Förderprogramm ist ein Segen für die Kommunen, weil es zielgenau arbeitet“, lobt MdL Klaus Adelt die Förderoffensive Nordostoberfranken.
Landrat Dr. Oliver Bär betont abschließend, dass in der Region dringend moderner Wohnraum benötigt werde. „Die Förderoffensive Nordostbayern nimmt hier einen hohen Stellenwert ein. Mit dem Programm werden die Standortbedingungen für Wohnen und Wirtschaft und damit die Lebensqualität in der Region verbessert“, so Bär und freut sich, dass die Kommunen im Landkreis hier so rührig sind.
Bild: MdL Klaus Adelt, Landrat Dr. Oliver Bär, die Bürgermeisterin der Gemeinde Berg Patricia Rubner, Leerstandsmanager des Landkreises Hof Fabian Leipold, MdL Alexander König, die Leiterin des Fachbereiches Kreisentwicklung Izabella Graczyk, Ltd Baudirektorin bei der Regierung von Oberfranken Petra Grässel und Wirtschaftsförderer des Landkreises Hof Klaus Gruber.